Kollateralschäden der Wirtschaft? Fakten und Analysen

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Die globalisierte Verantwortungslosigkeit

Globalisierung – verantwortungslos und verwundbar. Die Dynamik und Folgen der Globalisierung und die logischen Grenzen des Wachstums

Globalisierung – verantwortungslos und verwundbar – von Niko Paech

Business Stories

Lederindustrie in Bangladesh

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Kleiderindustrie

Wegwerfware Kleidung: Repräsentative Greenpeace-Umfrage zu Kaufverhalten, Tragedauer und der Entsorgung von Mode„: Im Durchschnitt besitzt jede erwachsene Person (18–69 Jahre) in Deutschland 95 Kleidungsstücke (ohne Unterwäsche und Socken). Das sind etwa 5,2 Milliarden Kleidungsstücke in Deutschland. Der Großteil der Kleidung besteht aus kurz- sowie langärmligen Oberteilen. … Jedes fünfte Kleidungsstück (19 Prozent) wird so gut wie nie getragen. Das summiert sich auf 1 Milliarde Kleidungsstücke, die ungenutzt im Schrank liegen … und eine weitere Milliarde Kleidungsstücke wird seltener als alle 3 Monate getragen. Konsumkollaps durch Fast Fashion – weitere Greenpeace-Analyse – macht deutlich: Fast Fashion nimmt zu. Das Gegenteil von Nachhaltigkeit bestimmt unseren Alltag. Was ist der Preis dafür?

https://www.youtube.com/watch?v=DiNJMN3eKg4
und warum kaufen wir keine faire Kleidung?
Trailer zum Film „The True Cost“. Must see!
the fair wear foundation
How fashion adds to the worlds waste problem

Der grüne Knopf

Der grüne Knopf“ ist sicherlich ein erster Erfolg. Der Staat übernimmt als Siegelträger die Gewähr für die Einhaltung von Mindeststandards durch die Unternehmen und für die Textilien, für die er dies beglaubigt. Die Kriterien sind systematisch zusammengestellt und beziehen sich nicht nur auf einzelne Produkte, sondern auf das Unternehmen als Ganzes.

Hier bekommst Du die komplette Liste für die produktbezogenen Kriterien und hier die für die unternehmerischen Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umwelt in der Lieferkette.

Der grüne Knopf ist jedoch noch nicht fest angenäht. Es handelt sich nämlich um eine FREIWILLIGE Maßnahme, der sich Unternehmen anschließen KÖNNEN. Wenn Du aber die Kriterien anschaust, die dem Siegel „grüner Kopf“ zugrunde liegen und wenn Du Dir dann vorstellst, dass man diese Kriterien nach deutschem Recht weiterhin ohne weiteres verletzen DARF – obwohl man das verhindern könnte – dann stellt sich doch die Frage: WARUM IST DAS KEIN GESETZ?

Der zweite lose Faden ist, dass die Einführung wieder schön langsam und schrittweise vonstatten geht. “ Der Grüne Knopf umfasst zu Beginn noch nicht die gesamte Lieferkette. Zum Start prüft das Siegel die Produktionsstufen „Zuschneiden und Nähen“ sowie „Bleichen und Färben“. Die sozialen und ökologischen Herausforderungen sind hier besonders groß. In den kommenden Jahren wird der Grüne Knopf auf die Arbeitsschritte „Weben und Spinnen“ ausgeweitet und danach auf den Produktionsschritt „Faserproduktion und Baumwollanbau“.

(Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/gruener-knopf-1665188)

Weitere Organisationen, die sich für faire Textilien einsetzen

Website Fair Wear Foundation / Wikipedia-Artikel zur FWF

Website Bündnis für nachhaltige Textilien / Wiki-Artikel dazu

Die vegan-fair-fashion Bloggerin Justine Siegler und Alex Niederhofer haben das nachhaltige Label Too Cool For Cruel gegründet und geben in Ihrem Blog viele Tipps für vegan-fair-fashion. Definitiv fair & bio 🙂

Noch ein Tipp zum Thema: Second Hand kaufen – z.B. bei Kleiderkreisel. Bei einer Kleidertauschparty bringt jeder mit, was er nicht mehr braucht – was übrig ist, geht in den Second Hand Shop oder zu FairWertung.

Smartphones

Foxconn ist der mit Abstand größte Elektronikhersteller weltweit, mit mehr als einer Million Angestellten. Zusammen mit den wenig bekannten Herstellern Pegatron,
Flextronics, Jabil Circuit, Sanmina und Celestina kontrolliert der Konzern ungefähr 80 % der Markenprodukte im Elektronikbereich. Obwohl diese Unternehmen die Elektrogeräte herstellen, bleiben sie im Normalfall weitgehend unsichtbar hinter den Markennamen, unter denen sie ihre Produkte verkaufen. Erst durch die öffentliche Berichterstattung über die Zustände bei Foxconn sowie die zunehmende zivilgesellschaftliche Kritik daran wurden sie etwas bekannter und die Arbeitsbedingungen in ihren Fabriken teilweise ›verbessert‹. Beispielsweise wurden die monatlichen Basislöhne bei Foxconn in den vergangenen Jahren von 135 auf 285 Euro angehoben, die Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden begrenzt und in den fabrikeigenen Unterkünften 8-Bett-Zimmer als Norm eingeführt. Aufgrund
der damit gestiegenen Lohn- und Produktionskosten beauftragte Apple dann allerdings den günstigeren Konkurrenten Pegatron. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2015 zeigt, dass in den Fabriken dieses Konzerns mehr als 60 Wochenstunden Arbeit üblich sind und über die Hälfte der Arbeiterinnen monatlich 90 oder mehr Überstunden leistet. Der Großteil der (vorrangig weiblichen) Belegschaft gibt an, ›freiwillig‹ Überstunden zu machen, weil der Basislohn nicht für die lokalen Lebenshaltungskosten ausreicht. Von Apples Verkaufserlösen in Milliardenhöhe gehen nicht einmal 5 % an die Arbeiterinnen, die das Produkt herstellen. Apple ist damit freilich nicht allein. Keiner der großen Elektronikkonzerne (zum Beispiel
Microsoft, Samsung, Sony) garantiert den Arbeiter*innen in ihrer Wertschöpfungskette einen existenzsichernden Lohn. Das ist auch deshalb möglich, weil Arbeitsrechte wie die Organisierungs- und Verhandlungsfreiheit der Gewerkschaften nicht einmal dann respektiert werden, wenn sie formal bestehen.“ Quelle: https://aufkostenanderer.files.wordpress.com/2017/06/3-digitalisierung.pdf

Quelle: https://aufkostenanderer.files.wordpress.com/2017/06/3-digitalisierung.pdf

Sklaverei

Wie? Sklaverei? Das gibt´s doch überhaupt nicht mehr! Dann schau doch mal auf slaveryfootprint.org🙁

Sharing Economy – sozial und nachhaltig?

Wie schon der Name sagt, steht hier – zumindest vermeintlich – das Teilen im Vordergrund: Beispielsweise bieten Menschen online Mitfahrgelegenheiten an oder sie vermitteln ihre Couch per Internetplattform als Schlafplatz. Diese Formen des Teilens erfreuen sich großer Beliebtheit und schaffen bei vielen Teilnehmenden ein Gefühl von Gemeinschaft und Sinn. Und tatsächlich ist es – gerade auch ökologisch gesehen – überaus sinnvoll, Güter zu teilen und ihre Nutzung mittels digitaler Medien effizienter zu organisieren. Die Rhetorik des Teilens wird allerdings auch von vielen rein profitorientierten Internet-Plattformen verwendet, um ihr Geschäft voranzutreiben, das mit Teilen und Kooperation nur sehr bedingt zu tun hat. Einnahmen machen diese Plattformen mit Betreiber- beziehungsweise Maklergebühren sowie dem Verkauf von Werbung und Daten (siehe oben). Gegenüber nicht webbasierten Anbietern haben sie erhebliche Vorteile: Durch ihren globalen Aktionsradius können sie Gewinne weltweit abschöpfen und dabei auch von den erwähnten Netzwerkeffekten profitieren. Nicht selten haben sie in kurzer Zeit gesamte Branchen auf den Kopf gestellt, etwa AirBnB die Tourismus- oder Uber die Taxibranche. Zudem können sie sehr flexibel auf Entwicklungen und Verhältnisse vor Ort reagieren, weil sie so gut wie keine eigene physische Infrastruktur haben und benötigen. Sie arbeiten mit Ressourcen und Leistungen, die andere ihnen – und zwar größtenteils unentgeltlich – zur Verfügung stellen. Sie nutzen unsere Daten, sie nutzen unsere Autos, unsere Wohnungen, unsere Arbeitskraft und vor allem unsere Zeit. Das Teilen ist in der Sharing-Economy heute also vor allem einseitig… Hinzu kommt, dass sich diese Unternehmen häufig in neuen, bislang nicht regulierten Bereichen entwickeln. Quelle: https://aufkostenanderer.files.wordpress.com/2017/06/3-digitalisierung.pdf

Besonders drastisch lassen sich die oben genannten Effekte des Einsammelns von Gewinnen durch Maklerdienste bei Lieferando, HRS, Booking.com, Taxi-Apps usw. zeigen: Sie dominieren den Markt z.T. bereits in einem solchen Umfang, dass Pizzadienste, Hotels, Taxis usw. MITMACHEN UND einen Teil ihres Gewinns ABGEBEN müssen – und zwar in einem im Vergleich zum Anteil an der Leistungserbringung überproportional großen Umfang.